«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

1/22/2012

"männer" sollt ihr sein?!

auch, wenn die besucher immer gleich aussehen, die streetstyle-fotos eine gähnende langeweile ausstrahlen, ein paar designer suchen wenigstens noch nach abwechslung, klar, sonst würde der ganze spaß ja auch nicht funktionieren. wenn auch immer noch die meisten in strikten genauso wie schlicht gestrickten geschlechter-clichés denken. nur die wenigstens designer trauen sich an stoffliche erneuerung, die weder weiblich noch männlich vorlegt. gerade befindet sich der "neue mann" in paris, belgleitet von der "neuen frau" für 2012.
starsky&hutch der 70er jahre bei trussardi, was auch jean-paul belmondo, den mann der großen lippe erfreut hätte.

schnee im bart und rosa bäckchen, mrs westwood möchte uns sagen, dass die schneekappen schmelzen.
raf simons für jil sander, für den ich-bin-mann-und-kind-look und existenzialisten (geht ja alles heute), aber bitte, müssen diese jungens immer so furchtbar miesepeterich und blass dreinschauen?
ann demeulemeester ist eine von den wenigen, die keine geradlinigen grenzen zieht, zumindest nicht die üblichsten.
auch ricardo tisci ist jemand, der sich keine stilisierung aufrücken lässt. als kind angeblich fasziniert von der amerikanischen flagge und dem minotaurus, hat er beides in seine kollektion eingearbeitet. und im grunde passen der bullenring und die usa-symbolik in gewisser hinsicht gut zusammen.
langweilig, military-jacken, flieger-pelzkragen und armee-mäntel haben wir jetzt wirklich oft genug gesehen, abgesehen davon, sehe ich weder modisches noch aussagekräftiges interesse. hier bei john galliano, ohne galliano, der ja wegen rassistischer bemerkungen das weite suchen musste.
                                                                                                                all pictures: © style.com
und einer, der sich treu bleibt, immer und all time favorit Yohji Yamamoto, leichte clochard-gelassen heit und im besten sinne der fotografien von august sander, gelebte kleidung, die man trägt und mit sich asufüllt, keine wangenknochen-stängel, keine kahlrasierte glatze, sondern vielfalt. klar, das ist auch nur image und marke, aber yamamotos kleidung strahlt ästhetische ruhe aus.
im übrigen, das soll im herbst diesen jahres getragen werden, es ist also noch zeit, sich zu entscheiden, ob man in der kleidung leben will oder einem der stoff jeglichen freiraum rauben soll.

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