«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

3/27/2012

talentiert

23 jahre jung, 3 spielfilme, mit dem ersten (j'ai tué ma mère, 2008) bereits die quinzaine des réalisateurs in cannes gewonnen, mit dem zweiten (les amours imaginaires, 2010) ebenfalls vor ort und nun wird erneut im süden im mai xavier dolans dritter spiefilm gezeigt: laurence anyways. fühlt sich da jemand alle zwei jahre zu einem film berufe? der vorschau nach zu urteilen ist es der erste der drei, in denen dolan nicht auch selbst als schauspieler mitwirkt. soviel kann man natürlich noch nicht sagen, aber die bildästhetik hat sich verändert, weniger pop. thematisch ist er beim menschlichen beziehungen, der liebe, dem coming out geblieben. ein mann, lehrer, der frau werden möchte (ce que femme veut), wenn man das auf einen satz runterbrechen darf. laurence "auf jegliche art und weise".
das plakat bleibt jedoch der idee von 2010 treu, großaufnahme oder portrait der hauptperson. da das aber irgendwie zu simpel wäre, gibt es zwei varianten und im grunde die zwei möglichkeiten, die ein bild ergeben und die geschichte vorahnungsvoll zusammenfügen.
ähnlich wie bei les amours imaginaires:
bekannt ist dolan auch für seinen musikmix (nachzuhören auf der nicht offiziellen seite eines anscheinend treuen fans), für den er sich gerne bei aktuellen oder auch vergangenen "hits" bedient, das kann genauso gut wagners parsifal, als auch radiohead oder dalida sein kann. wie man im trailer für laurence anyways bemerkt, bleibt er diesem vorgang treu und collagiert erneut ton und bild, diesmal mit dem sehr gelungenen a new error von moderat.

hier noch ein schöner ausschnitt (bitte auf den dialog achten, elle s'appelle: DESIRÉE) aus les amours imaginaires, der so glaube ich nicht im film war:

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